Ein schlechter Atem kann jedem mal „passieren“. Problematisch wird es, wenn der Mundgeruch chronisch wird. Was Betroffene dagegen tun können.
Von Halitosis (Mundgeruch) ist Schätzungen zufolge jeder dritte Bundesbürger betroffen. Dabei ist nicht der Mundgeruch gemeint, der beispielsweise morgens nach dem Aufstehen auftritt, weil im Schlaf einfacher weniger Speichel produziert wird und damit der Mund trockener ist oder der Mundgeruch, der nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel entsteht. Sondern jeder Mundgeruch, der als krankhaft gilt und durch andere Ursachen hervorgerufen wird. Betroffene sind in ihrer Lebensqualität erheblich eingeschränkt und gehen auf Abstand zu anderen Menschen oder haben in extremen Fällen gar keine sozialen Kontakte mehr. Diese Ursache für krankhaften Mundgeruch liegt zu 90 Prozent in der Mundhöhle. Insbesondere auf der Oberfläche der Zunge setzen sich Bakterien fest. Sie bevorzugen die zahlreichen Vertiefungen und setzen Schwefelverbindungen frei, welche zu dem unangenehmen Geruch führen. „Auch in den schwer erreichbaren Zahnzwischenräume oder unter schlecht sitzenden Kronen finden solche Bakterien gute Bedingungen“, erläutert Daniel Abramov, Zahnarzt in Berlin-Hohenschönhausen. Bei nur einem kleinen Teil der Betroffenen liegen die Ursachen nicht in der Mundhöhle, sondern an einem undicht abgeschlossenen Magen. Eine Möglichkeit der Mundgeruch-Behandlung ist eine professionelle Zahn- und Zungenreinigung in der Zahnarztpraxis. Doch Patienten können auch zu Hause etwas tun, indem sie beispielsweise regelmäßig ihre Zunge reinigen. Das sollte zur täglichen Mundpflege dazugehören. Die Zungenreinigung sollte vorsichtig geschehen. Im hinteren Teil der Zunge, dort wo sich die empfindlichen Papillen befinden, sollte keine Reinigung stattfinden. Sinnvoll ist auch die Verwendung eines Zungenreinigers. Kaugummikauen ist hingegen keine Lösung. Dies regt zwar die Speichelproduktion an, beseitigt aber nicht in die Bakterien. Im Gegenteil: Ständiges Kauen erhöht den pH-Wert im Mund und begünstigt somit die Entstehung von Schwefelverbindungen.